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Katzen Ausstellung.de
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Die Siamkatzen sind eine der ältesten und bekanntesten Kat- zenrassen. In den letzten beiden Jahrzenten ist diese Rasse nach so unterschiedlichen Standards und Zuchtzielen gezüchtet wor-
den, daß die meisten Vereine den urprünglichen, rundlicheren Typ als eigenständige Rasse “Thaikatzen” führen. Doch auch bei den
“modernen” Siam- katzen gibt es unterschiedliche Typen: den selteneren gemäßig- ten und den umstrittenen extre- men Typ.
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Herkunft
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Thai- und Siamkatzen haben einen gemeinsamen Ursprung. Sie gehören mit den Persern zu den ältesten Katzenrassen. Bei dem Begriff Rassekatzen fallen den meisten Menschen diese
beiden Rassen ein, die nahezu zwei Extreme in der Katzenzucht darstellen.
Kaum eine Rasse hat so ein außergewöhnliches Äußeres und Charakter wie eine Siamkatze. Die Geschichte der Siamesen beginnt in Thailand, dem früheren Siam, woher auch die Burmesen stammen. In Ihrer
Heimat waren sie nur den Königshäusern vorbehalten und galten als Tempel- wächter. Wann sie domestiziert wurden, läßt sich heute nicht mehr bestimmen. Das älteste Doku- ment über die Siamkatze ist das Buch der
Hofmaler, welches wohl aus dem 14. Jahrhundert stammt. Darin wird von zwei Typen berichtet, die der heutigen Thai- und Burmakatzen entsprechen.
Da der Handel mit diesen Siamkatzen damals verboten war, kamen die ersten Siamesen erst Ende des 19. Jahrhunderts nach Europa. Wenige Jahre später wurde 1892 in Großbritannien ein Rasse- standard
festgelegt. 1914 wurde in den USA ein Standard beschrieben, der seit 1927 von der CFA anerkannt wird. Bei den Tieren handelte es sich jedoch nicht um die "modernen" Siamkatzen, sondern vielmehr um die
heutigen gemäßigten Thais.
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In den 60-iger und 70-iger Jahren kam es zur Aufsplittung der Rasse Siam in "moderne" Siam und traditionelle Siam (Thais). Die "Modernen" sind insbesondere in den 90-iger
Jahren auf extreme äußerliche Rassemerkmale gezüchtet worden: der Körper immer schlanker, die Beine länger, der Kopf spitzer und länger mit schräg gestellten Ohren. Da dieser Typ beim Publikum jedoch
keinen Zuspruch fand, haben sich viele Züchter von der Extremzucht verabschiedet.
Das Auffallendste an der Siamkatze sind die blauen Augen und die Points, die ihren eleganten Körper zieren. Die faszinierende Farbgebung hat dazu geführt, daß die Siamkatze in einige andere
Rassen, wie z.B. Perser (Perser-Colourpoint) und Britisch-Kurzhaar eingekreuzt wurde.
Während die Rasse Siam international von allen Vereinen und Dachverbänden anerkannt wird, werden
Thaikatzen nur von einem internationalen Dachverband (WCF) als eigenständige Rasse geführt. Für viele sind sie nur eine Untergruppe der Rasse Siam.
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Charakter
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Da Thai und Siam durch Selektion äußerer Merkmale aus einer Rasse entstanden sind, haben sie dieselben inneren Eigenschaften. Zwar ist jedes Tier als Individuum in seinem Wesen
einmalig, doch ist bei jeder Katzenrasse der Charakter in gewissem Rahmen genetisch "vorprogrammiert".
Neben dem außergewöhnlichen Äußeren hat die Siamkatze auch einige innere Qualitäten, mit denen sie den Menschen in ihren Bann zieht. Sie ist sehr gesellig gegenüber ihren Artgenossen, anderen Haustieren
wie z.B. Hunden und hängt an ihrem Menschen wie ein Hund. Sie sucht ständig Körperkontakt, quetscht sich mit ihren Artgenossen in die engste Kuschelecke und lauert dauernd nach einem freien Platz auf dem Schoß ihres
Menschen. Im Gegensatz zu anderen Rassen ist sie weniger reviergebunden und bindet sich sehr eng an ihren Zweibeiner. Ihre Aufmerksamkeit und Neugierde sind sehr ausgeprägt.
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An die Leine läßt sie sich leicht gewöhnen. Siamesen sind bekannt für ihre Intelligenz und Lernfähigkeit, aber auch für ihre kräftige Stimme, mit der sie gerne plaudern.
Sie gelten als sehr temperamentvoll. Im Vergleich zu den Langhaarkatzen trifft dies in der Tat zu. Es bedeutet jedoch nicht, daß sie den ganzen Tag auf den Pfoten sind. Die meiste Zeit dösen
sie auf ihren Lieblingsplätzen vor sich hin. Aber wenn sie munter werden, geht die Post ab.
Aufgrund ihrer Geduld und Ausdauer beim Spielen eignen sie sich hervorragend als Spielgefährten für Kinder.
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Die Rasse Siam ist international von allen großen Zuchtverbänden anerkannt. Ihr Standard lautet
Merkmal
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Ausprägung
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Körper
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mitelgroß, lang, muskulös, elegant
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Kopfform
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lang, mittelgroß, in geraden Linien von den Ohren zum Kinn in feinem Keil zusammenlaufend, kräftiges Kinn
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Ohren
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ziemlich groß, aufrecht, zugespitzt, am Grund weit offen, die Keilform des Kopf nach oben fortsetzend
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Nase
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lang, gerade, im Profil ohne Stop
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Augen
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weit auseinandergesetzt, schräg zur Nase, mittelgroß, mandelförmig, klares, kräftiges Blau
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Hals
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lang und schlank
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Beine
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lang und schlank, in guter Proportion zum Körper, Hinterbeine länger als Vorderbeine
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Pfoten
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fest, klein, oval
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Schwanz
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lang, dünn an der Basis, zu feiner Spitze verjüngend
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Farbe
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siehe Farbtabelle
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Fell
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sehr kurz, feine Textur, glänzend, eng anliegend
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Übersicht der gängigsten Farben
Farbe
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Grundfarbe
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Pointfarbe
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Nasenspiegel und Fußballen
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seal-point
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rosa-beige bis creme
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tief sealbraun
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seal
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blue-point
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bläuliches weiß, d.h. helles grau
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schiefergrau
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schiefergrau
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chocolate-point
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elfenbeinfarben
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schokoladenfarben (mittleres braun)
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zimtrosa
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lilac-point
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eisgrau
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rosafarbenes grau
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grau oder rosa
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red-point
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aprikosefarben
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rötliches Gold
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rosa
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creme-point
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helles creme
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cremefarben
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rosa
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seal-tortie-point
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beige, in aprikosefarben übergehend
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sealbraun, mit rot gemustert
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seal und/oder rosa
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blue-tortie-point
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helles blaugrau, in creme übergehend
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schiefergrau, mit creme gemustert
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grau und/oder rosa
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chocolate-tortie-point
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elfenbeinfarben, in aprikosefarben übergehend
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schokoladenfarben mit rot gemustert
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braun und/oder rosa
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lilac-tortie-point
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eisgrau, in helles creme übergehend
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rosafarbenes grau, mit creme gemustert
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grau und/oder rosa
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Die Abzeichen müssen gleichmäßig gefärbt sein.
Die o.g. Farbschläge gibt es auch als Tabby, was bedeutet, daß die Points nicht vollfarbig sind, sondern eine Strichzeichnung haben.
Mit Abzeichen ist gemeint, daß Maske, Ohren, Beine, Füße und Schwanz eine andere, dunklere Farbe haben als der übrige Körper. Die Maske umfaßt Nase, Schnurrhaarkissen, Augenumrandung
und Stirn und ist durch Linien mit den Ohren verbunden.
Mit der Grundfarbe ist die übrige Körperoberfläche bedeckt.
Die Siamesen sind mit etwa einem Jahr ausgefärbt, dunkeln jedoch im Alter insbesondere auf dem Rücken immer stärker nach.
Da das Haar durch Pigmenteinlagerung dicker wird, bekommen Körperregionen mit weniger Fettschichten dadurch eine bessere Wärmeisolierung.
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